Nach mehreren Vorversammlungen bildete sich am 13. Januar 1887, aus Mitgliedern des Männerturnvereins, die Freiwilligen Feuerwehr Triebes, welche im April des selben Jahres vom Gemeinderat bestätigt wurde. Dieser setzte die Stärke der Wehr auf 60 Mann fest, welche auf Kosten der Gemeinde ausgerüstet und bekleidet werden sollten. 39 Mann meldeten sogleich ihren Beitritt in der Freiwilligen Feuerwehr Triebes an.



1887
Am 21. April 1887 wurden die Statute unterschrieben und jeder Angehörige der Wehr wurde per Handschlag vom damaligen Bürgermeister Hupfer verpflichtet, dass Hab und Gut eines jeden Einzelnen der Gemeinde Triebes sowie der Nachbargemeinden vor Feuer- und Brandgefahr zu schützen.
Das Protokoll sowie die erste Unterschriftenliste der Gründungsversammlung sind im Original im Besitz der Triebeser Wehr. Als erster Ortsbrandmeister wurde Hermann Schieblich gewählt, als dessen Stellvertreter Hermann Rother. Zum Bezirksbrandmeister wurde vom fürstlichen Landratsamt der Maurermeister August Feistel ernannt.

   

1889
In Jahr 1889 fand der erste Reusische Feuerwehrverbandstag in Triebes statt, Hermann Schieblich wurde hier zum neuen Bezirksbrandmeister und Franz Fuchs zum neuen Ortsbrandmeister gewählt.

1890
Im Jahr 1890 wurde für die Freiwillige Feuerwehr Triebes eine neue Spritze für 1300 Reichsmark von Julius Rohn aus Greiz geliefert.



1900
Um die Jahrhundertwende entwickelten sich in Triebes starke Industriezweige wie zum Beispiel die Geraer Jutespinnerei und Weberei, die Lithoponenfabrikation, die Möbelindustrie, ein Betrieb der Gummistrickwerke sowie die die als einzige der Aufgezählten heute noch existierende Fabrik für die Herstellung von Bäckereimaschinen.
Diese Umstände waren natürlich auch für die Entwicklung der Feuerwehr ausschlaggebend und die Gemeinde Triebes schaffte eine Magirus Patentleiter für 1163 Reichsmark an.



1907
Im Jahr 1907 wurde in Triebes die Wasserleitung gebaut und damit standen zur Brandbekämpfung 62 Hydranten zur Verfügung. Ein Hydrantenwagen wurde daraufhin angeschafft, was zur Reduzierung der Sollstärke auf 40 Wehrleute führte.

1912
1912 gab es eine Reihe von Veränderungen. Es wurde eine 3 jährige Dienstzeit beschlossen sowie eine Pflicht- und eine freiwillige Männerfeuerwehr gebildet. Um diese Zeit wurden auch neue Ausrüstungsgegenstände, Gerätewagen und ein Rauchschutzapparat angeschafft. Auf dem ehemaligen Schulhof wurde der Grundstein für das noch heute bestehende Feuerwehgerätehaus gelegt.

1938
In den dreißiger Jahren, während der Zeit des Nationalsozialismus, wurden die Freiwilligen Feuerwehren nach einem Gesetz aufgelöst und die sogenannte Feuerschutzpolizei aktiviert. Auf Grund der Kriegswirren in Europa waren kaum noch Männer in der Heimat und somit wurden die ersten Frauenlöschgruppen gebildet, so auch in Triebes.



1945
Nach Kriegsende lag die Organisation der Feuerwehr in den Händen der Besatzungsmächte. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, welche nun wieder ihren Dienst in den Gemeinden Aufnahmen, bekamen spezielle Ausweise, die es ihnen möglich machte bei Feuergefahr auch in der Nacht die Häuser zu verlassen, denn das war in den ersten Monaten nach Kriegsende in unserer Region verboten.
Der Technikbestand unserer Feuerwehr war zu dieser Zeit, zwei Tragkraftspritzen, eine Handdruckspritze und ein Wehrmachtswagen der Marke Steyer, der als Mannschaftswagen diente. Im laufe der Zeit wurde dieser dann in Eigenleistung umgebaut und den Bedürfnissen angepasst.

1952
Anfang der fünfziger Jahre wurde das Feuerlöschwesen in der neu gegründeten Deutschen Demokratischen Republik überarbeitet und die Freiwilligen Feuerwehren wurden dem Ministerium des Inneren / Abteilung-F unterstellt.

1955
Am 8. Juni 1955 bekam die Feuerwehr Triebes das erste Löschfahrzeug, ein gebrauchtes LF-8 auf einem Mercedes-Benz mit Schlauchanhänger, durch den Ortsbrandmeister aus Gera übergeben. Anlass hierfür war die Gründung eines Zentralkommandos, in das die Freiwillige Feuerwehr Triebes inegriert war.



1956
Im Jahr 1956 nahm unsere Feuerwehr unter dem damaligen Wehrführer Horst Decker schon einen ersten Schritt in Richtung vereinigtes Europa. Eine einzigartige Freundschaft zu unserer Partnerfeuerwehr in Kostelec n.O. in der damaligen CSSR wurde besiegelt und wird von uns nunmehr schon über 56 Jahre gelebt und hoffentlich auch in den nächsten Generationen weiter bestehen.
 

1963
Im August 1963 wurde dann ein neues Löschfahrzeug-16 auf S-4000 Basis mit einer Tragkraftspritze-8 und einer Schlauchhaspel übergeben. Dieses war ein großer technischer Schritt für die Kameraden unserer Wehr und für die Sicherstellung des Brandschutzes in der Region. Im Jahr 1979 wurde dieses dann durch ein neues geländegängiges Löschfahrzeug-8 mit Schlauchtransportanhänger auf Basis Robur getauscht. Im selben Jahr wurde dann noch ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug-16 auf S-4000 Basis übergeben, welches in der Feuerwehr Lobenstein vorher eingesetzt war. Damit hatte die Triebeser Feuerwehr bei jedem Einsatz eine Wasserreserve von 2400 Liter mit vor Ort und konnte somit schneller und effektiver die Brandbekämpfung einleiten.

1984
Das Tanklöschfahrzeug-16 wurde in Jahr 1984 durch ein neues TLF-16 auf Basis W-50 ausgetauscht. Auch hier waren wieder 2400 Liter Wasser an Bord, aber auch ein eingebauter Tank mit Schaumbildner und ein Wasserwerfer auf dem Dach gehörten bei diesem Fahrzeug zur Ausstattung.

1988
Durch den damaligen Wehrführer Harry Freund und seine guten Beziehungen zur staatlichen Führung und zu anderen Feuerwehren im Bezirk, war es in Jahr 1988 möglich, dass die Feuerwehr Triebes ihren Fuhrpark mit einer Drehleiter-25 auf Basis S-4000 erweitern konnte. Diese war zwar nicht neu aber sie ist bis zum heutigen Tag noch im Dienst und ist auch die Letzte von ehemals 39 gebauten Drehleitern dieses Typs, welche sich noch im aktiven Geschehen der Feuerwehren in Deutschland befindet.



1993
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands behielt die Freiwillige Feuerwehr Triebes auch weiterhin ihren Status im Brand- und Katastrophenschutz im damaligen Landkreis Zeulenroda und anschließend Landkreis Greiz. In Juni 1993 wurde durch den Landkreis ein neues Löschfahrzeug-16 mit Tragkraftspritze-8 zur Verfügung gestellt. Es war im Katastrophenschutz des Landkreis- Greiz integriert, konnte aber von der Feuerwehr Triebes für den örtlichen Brandschutz voll genutzt werden. Daraufhin war die Planung der Stadt Triebes ein neues Löschfahrzeug-8 für die Freiwillige Feuerwehr zu beschaffen hinfällig. Das alte Löschfahrzeug-8 mit Schlauchtransportanhänger auf Basis Robur wurde dann der Nachbargemeinde Weißendorf, bis zur Neuanschaffung eines eigenen Kleinlöschfahrzeuges, leihweise übergeben. Nach Rückkehr in die Triebeser Wehr steht es bis heute der Jugendfeuerwehr für die Ausbildung zur Verfügung.



1994
Durch die steigende Anzahl von Hilfeleistungen, wie Verkehrsunfälle und beseitigen von Ölspuren , die nun auch zu den Aufgaben der Feuerwehr gehörten, wurde von der Stadt Triebes 1994 ein Vorrüstwagen auf VW-T4 Basis angeschafft. Mit dem darauf eingebauten Rettungssatz der Firma Weber-Hydraulik konnte nun auch hier bestens ausgerüstet Hilfe geleistet werden.



1997
Im Jahr 1997 konnte durch Fördermittel des Landes und durch Eigenfinanzierung der Stadt-Triebes der Feuerwehr ein neues Tanklöschfahrzeug-16 auf Basis Mercedes-Benz zur Verfügung gestellt werden. Das TLF-16 auf Basis W-50 wurde daraufhin in Triebes außer Dienst gestellt und an die Feuerwehr Röhrsdorf in Sachsen verkauft, wo es bis zum Jahr 2010 noch treue Dienste im Brandschutz leistete.

 

2006
Mit der Zusammenführung der Städte Zeulenroda und Triebes im Jahr 2006, änderte sich auch die Struktur in der Feuerwehr.
Triebes ist seit dem eine Ortsteilfeuerwehr und untersteht der Stadtbrandmeisterei von Zeulenroda-Triebes. Der damaliger Stadtbrandmeister von Triebes Berthold Pfeil übernahm als stellvertretender Stadtbrandmeister von Frank Tschochner die Leitung der Feuerwehren unserer Doppelstadt.
Die Freiwillige Feuerwehr Triebes ist neben der Stützpunktfeuerwehr Zeulenroda die zweitgrößte Feuerwehr in unserer Stadt und übernimmt damit auch weiterhin eine große Aufgabe beim Brand- und Katastrophenschutz in unserer Region.
Aber auch im Landkreis Greiz hat die Feuerwehr Triebes ihren Stellenwert beibehalten. So ist sie im Katastrophenschutzzug und im Gefahrgutzug des Landkreises fest integriert und der heutige Wehrführer ist auch als Zugführer des Katastrophenschutzzuges vom Landkreis eingesetzt.
letzte Änderung: 18.01.2013